Familiäre Bereitschaftsbetreuung (FBB)
Manchmal können Kinder aufgrund schwieriger familiärer Situationen nicht mehr in ihren Herkunftsfamilien leben – zeitweise oder auf Dauer. Die familiäre Bereitschaftsbetreuung nimmt Kinder im Alter ab 0 Jahren für einen begrenzten Zeitraum in ihre Familie auf. Hier bekommen sie eine einfühlsame, exklusive und verlässliche Beziehung, eine alters- und bedürfnisadäquate Versorgung sowie Schutz und Schonraum.
Deshalb arbeiten Jugendämter gerne mit uns zusammen:
- Die interessierten Familien werden von uns ausführlich geschult und im Entscheidungsprozess eng begleitet. So können wir die Eignung der Familie bescheinigen.
- Jugendämter machen die Erfahrung, dass es immer mehr bedürftige Kinder als bereite Familien gibt. Gleichzeitig ist eine schnelle Unterbringung gerade bei den Kleinsten essenziell – vor allem im Fall der Kindeswohlgefährdung. Deshalb bemühen wir uns stetig passende Bereitschaftspflegefamilien zu akquirieren.
- Während der regulären Geschäftszeiten sind wir zuverlässig erreichbar und organisieren in kürzester Zeit die Aufnahme, sofern Kapazitäten vorhanden sind.
- Um die Besonderheiten und Bedarfe des Kindes sicher zu klären, leiten wir die Entwicklungsdiagnostik über Sozialpädiatrische Zentren ein und erstellen ein Anforderungsprofil.
- Im Rahmen der Familiären Bereitschaftsbetreuung entwickeln wir Perspektiven für die weitere Betreuung des Kindes in enger Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, der Familieden Sorgeberechtigten und sonstigen Prozessbeteiligten.
- Unsere Beratungsfachkräfte begleiten bis zu zwei Umgangskontakte pro Woche mit den leiblichen Eltern sowie die Rückführung bzw. den Wechsel in die Dauerpflegefamilie.
Das Ziel unserer Arbeit ist es, den Kindern ein sicheres Zuhause auf Zeit und eine bestmögliche Perspektive zu geben.
Ziele der Familiären Bereitschaftsbetreuung
Die Ziele der FBB orientieren sich an den individuellen Bedarfen des jeweiligen jungen Menschen und richten sich an Folgendem aus:
- Förderung der Teilhabe und Entwicklung des jungen Menschen
- größtmögliche Stabilisierung des jungen Menschen in der Übergangsphase
- Perspektiventwicklung
- Zusammenarbeit mit den Eltern zum Wohle des jungen Menschen
- Entwicklung einer tragfähigen Lebensperspektive, die das Kindeswohl sicherstellt, die Bedarfe passgenau definiert und die Akzeptanz aller Beteiligten findet
- Gestaltung der Übergänge zur Umsetzung der Perspektive
- Rückkehr in die Herkunftsfamilie
- Erziehung in einer Pflegefamilie vorbereiten und vermitteln
- Erziehung in einer stationären Hilfe (z. B. Wohngruppe) vorbereiten und vermitteln
Um diese Ziele zu erreichen, sind angemessen qualifizierte und motivierte Bereitschaftspflegefamilien notwendig. Die Erfüllung der hohen Anforderungen an eine solche Familie stellen wir wie folgt sicher:
Sicherstellung der Eignung der Bereitschaftspflegefamilien
Die Beurteilung der Eignung einer potenziellen Familiären Bereitschaftsbetreuung erfolgt grundsätzlich nach dem Vier-Augen-Prinzip bzw. unter Einbeziehung des Teams der Familienberatungsfachkräfte nach folgenden Kriterien:
Strukturelle Kriterien:
- finanzielle Autonomie unabhängig von der FBB
- wohnräumliche Kapazitäten und Mobilität
- soziales Netzwerk zur Entlastung der Familiären Bereitschaftsbetreuung
- Ausschluss von psychischen und körperlichen Erkrankungen durch eine ärztliche Bescheinigung
- erweitertes polizeiliches Führungszeugnis ohne Einträge
Personale Kriterien:
- umfangreiche Kenntnisse über die Betreuung, Versorgung und die entwicklungspsychologischen Bedarfe von Säuglingen und jungen Menschen
- autonome Bindungseinstellung: Selbstvertrauen, Frustrationstoleranz, Respekt und Empathie
- Beratungsoffenheit und Reflexionsfähigkeit
- Empathie und Feinfühligkeit
- Belastungsfähigkeit
Laden Sie sich hier unser Konzept zur Familiären Bereitschaftsbetreuung herunter!
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Unsere Ansprechpartner/innen beantworten sie gerne!