Pilgern auf dem Jakobsweg

Vier Tage pilgern auf dem Jakobsweg!

Am 20.06.2012 ging es los! Vier Tage pilgern auf dem Jakobsweg! Compostella war nicht unser Ziel, sondern die Etappe von Osnabrück-Hasbergen bis Münster-Handorf. Am 23.06.2012 wollten wir zur Jubiläumsfeier anlässlich unseres 100-jährigen Bestehens wieder im Vinzenzwerk eintreffen.

Eine buntgemischte Gruppe machte sich auf den Weg: Kinder aus der Wichtelgruppe, Jugendliche aus der AWG Telgte und der Mädchengruppe E.M.M.A. der Gruppe Landhaus, zwei Pflegemütter mit ihren Kindern und fünf MitarbeiterInnen aus dem Vinzenzwerk.

Zunächst ging es mit dem Zug nach Osnabrück-Hasbergen und von dort direkt auf den Jakobsweg. Die Jakobsmuschel mit dem gelben Pfeil war unser Wegweiser.

Die erste Pause machten wir an einer sehr alten Wassermühle. Mit frischen Kräften wanderten wir anschließend vorbei an Natrup-Hagen in Richtung Leeden. Einstimmig wurde später entschieden, dass wir hier die schönste Pause erlebten. Eis, Kaffee und Kuchen versorgten uns mit neuer Energie und unsere Beine und Füße erholten sich im Kneippbecken. Ein Schnellkurs in Pilates durch einen Kollegen bog unsere Wirbelsäulen wieder gerade.

Nach dieser ausgedehnten Pause ging es zum Etappenziel Lengerich. Gut, dass wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten wie weit es noch war.

Am späten Nachmittag erreichten wir das Gemeindehaus St. Margaretha in Lengerich. Nach einer ausgiebigen Dusche in der benachbarten Turnhalle wurde der Pizzablitz bestellt. Leider war die Pizza lauwarm und nicht so lecker, aber der Hunger war einfach zu groß.

Abends kam der Gemeindepfarrer und zeigte uns seine Fotos vom Jakobsweg in Spanien. Verteilt auf zwei große Räume haben alle gut geschlafen.

Am nächsten Morgen brachte der Bäcker uns die Brötchen und nach einem ausgiebigen Frühstück ging es weiter in Richtung Ladbergen. Vorher holten wir uns in der Stadtkirche  den Pilgerstempel für unseren Pilgerausweis. Im Pilgerausweis wird jede Wegstrecke notiert und abgestempelt.

Auf den Weg nach Ladbergen gab es eine große Überraschung. Eine Familie die einsam am Jakobsweg wohnt, hatte eine Pausenstation aufgebaut. Es gab Kaffee, Kekse, Saft, nette Worte und eine Toilette. Das alles bekamen wir, wie sämtliche Wanderer die an dem Haus vorbeilaufen, kostenlos. Wir fühlten uns dort sehr wohl und freuten uns wieder einmal über schöne Begegnungen am Wegesrand.   

Die letzten Kilometer bis nach Ladbergen wurden dann doch noch sehr lang. Mit Hilfe von Fußpflege und guten Worten haben es auch die Jüngsten geschafft. Unsere Kinder mobilisierten ihre letzten Energiereserven beim Fußballspielen an der Kirche zum Erstaunen der völlig erschöpften erwachsenen Pilger.

Die Nacht konnten wir wieder im Gemeindehaus verbringen. Da das Wetter sehr gut war, haben fast alle unter freiem Himmel geschlafen.

Am Freitag ging es gemütlich los in Richtung Gelmer. Diese Strecke war sehr weit und wir kämpften mit dem Gedanken, einige Wanderer abholen zu lassen. Aber der Ehrgeiz siegte und unsere Füße trugen uns tapfer nach Gelmer. Zur Belohnung bezogen wir die Luxusunterkunft im Kindergarten des Ortes. Hier gab es ganz viel Platz und gemütliche Ecken für alle. Es wurde gegrillt und anschließend gingen die Jugendlichen zum Public Viewing in die Turnhalle. Der müde Rest erholte sich während des Fußballspiels in der Kuschelecke.

Am nächsten Morgen bereiteten uns die „Gelmerfrauen“ ein wunderbares „Frühstück to Go“ zu. So ging es dann mit dem Kaffee/Kakaobecher in der einen Hand und dem Brötchen in der anderen Hand zur Wallburg Haskenau. Lang ersehnt von unseren Kindern und Jugendlichen warteten dort auf uns zwei unserer Therapiepferde. Im Wechsel hoch zu Ross ging es flott in Richtung Vinzenzwerk, wo wir begeistert erwartet wurden.

Gemeinsam mit Herrn Weihbischof Gerlings eröffneten wir den Jubiläumsgottesdienst. Müde und begeistert von unserer Leistung wurde dann bis in die Abendstunden gefeiert.

Margret Böckmann